Hier werden häufige Fragen rund um die Kieferorthopädie beantwortet.
Wann sollte ich mit meinem Kind zum Kieferorthopäden gehen?
Da jeder Mensch sehr individuell ist, kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden. Tatsache ist, dass viele kieferorthopädische Probleme bereits in einem frühen Alter erkannt werden sollten und die leider häufig getroffene Aussage "erst wenn alle bleibenden Zähne da sind" falsch ist!
Die amerikanische Gesellschaft der Kieferorthopäden - American Association of Orthodontists (AAO) empfiehlt, dass alle Kinder einen Kieferorthopäden besuchen sollten,
sobald ein kieferorthopädisches Problem erkannt wird,
spätestens im Alter von 7 Jahren.
Eine Behandlung wird in diesem Alter nur bei wenigen Patienten notwendig sein, jedoch werden einige Patienten von einer frühen Erkennung und Therapie profitieren.
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Was ist ein Kieferorthopäde?
Ein Kieferorthopäde ist ein speziell weitergebildeter Zahnarzt. In Bayern muss im Anschluss an das Studium der Zahnheilkunde eine vierjährige Weiterbildung in speziellen Weiterbildungsstätten (z.B. Universitätsklinikum) erfolgen. Diese muss ganztägig und hauptberuflich stattfinden. Das Postgraduiertenprogramm "Curriculum Kieferorthopädie in Bayern" sieht zusätzlich 1200 Stunden für die Weiterbildung und diverse Kriterien für behandelte Fälle vor. Nach dem Ablegen der Fachzahnarztprüfung ist man nach etwa zehnjähriger Aus- und Weiterbildung zum Führen der Bezeichnung "Kieferorthopäde" oder "Fachzahnarzt für Kieferorthopädie" berechtigt.
Im Vergleich: Zahnarzt MSc Kieferorthopädie:
Die Ausbildung zum "Master of Science (MSc) für Kieferorthopädie" kann nebenberuflich erfolgen. Es werden keine speziellen Kriterien an die Ausbildungsstätte gestellt und sie muss in keiner kieferorthopädischen Fachpraxis erfolgen. Die Weiterbildungsdauer umfasst 45 Tage.
Im Vergleich: Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Kieferorthopädie:
Für diese Bezeichnung wird keinerlei Prüfung abgelegt. Jeder kieferorthopädisch tätige Zahnarzt kann die entsprechende Bezeichnung beantragen.
Neue Zahnspange / Aligner:
Bei meiner Spange stimmt etwas nicht!
Üblicherweise sticht der Bogen, welcher in den Brackets liegt. Dies sollte umgehend durch den Kieferorthopäden korrigiert werden. Sofern dies nicht unmittelbar möglich ist, kann vorübergehend der stechende Bogen mit Zahnwachs bedeckt werden.
Die Anforderungen an die Mundhygiene sind bei festen Spangen erhöht und werden durch die Kieferorthopädie Bogen ausführlich erklärt.
Die herausnehmbare Spange sollte nach dem Tragen mit Zahnpasta oder auch Seife gereinigt werden. Sogenannte Reinigungstabs ersetzen die mechanische Reinigung nicht! Ab und an kann die Spange auch in der Spülmaschine bei einem Waschgang unter 40°C gereinigt werden. In ganz hartnäckigen Fällen können Sie die Spange auch bei uns reinigen lassen.
Bitte kontaktieren Sie uns umgehend, sofern sich etwas an der Spange gelöst hat. Verzögerungen führen zu einer längeren Behandlung und Verletzungen können nicht ausgeschlossen werden.
Durch einen Spangenbruch kann das Gerät nicht mehr korrekt genutzt werden und die aktive Behandlung wird unterbrochen. Zahnbewegungen können in der Zwischenzeit in ihre alte Position zurückwandern und daher sollte ein zeitnaher Termin vereinbart werden.
Strahlenbelastung im Alltag und in der KFO
- NATÜRLICHE STRAHLENBELASTUNG: Jeder Mensch ist einer natürlichen Strahlung ausgesetzt. Diese beträgt ca. 1-2 mSv pro Jahr (entspricht 1000-2000 μSv).
- FLIEGEN: Beim Fliegen beträgt die Dosis z. B. für folgende Strecken: Frankfurt - Gran Canaria ca. 10-18 μSv - Frankfurt - San Francisco ca. 45-110 μSv. Die Schwankungsbreite geht hauptsächlich auf Einflüsse von Sonnenzyklus und Flughöhe zurück.
- UNSER RÖNTGENGERÄT: Mit unserem aktuellen digitalen Röntgengerät arbeiten wir zumeist mit 3 Aufnahmetechniken:
- Panoramaschichtaufnahme ("großes Röntgenbild" - Orthopantomogramm - OPG) ca. 5-20 μSv
- Kinder-Panoramaschichtaufnahme: weitere Strahlenreduktion durch kleineren Aufnahmebereich
- Fernröntgenseitenbild: ca. 1,1µSv
- 3D-AUFNAHMEN: Benötigt man eine dreidimensionale Aufnahme, etwa um festzustellen, wie ein Zahn im Knochen liegt, werden üblicherweise ein DVT (Digitales Volumentomogramm) oder CT-Aufnahmen erstellt. Hier liegt die Dosis je nach Gerät bei 100-200 μSv, z.T. bis zu 500µSv. Bei dieser Strahlenbelastung setzen auch die MRT-Forschungsarbeiten von Dr. Andreas Detterbeck an. Es zeichnet sich ab, dass auch mittels einer MRT-Aufnahme sehr gute dreidimensionale Informationen zu bekommen sind und das gänzlich ohne ionisierende Strahlung!